Güterwagen-Drehgestelle: Blechwangen - Rheinische Eisenbahnen, um 1860

Version 2.02.99.1, Stand (inhaltlich): 7. März 2017

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"Achträdriger Platformwagen mit abnehmbaren Bords von der Rheinischen Eisenbahn" (mit zwei vierrädrigen Untergestellen/2-achsigen
Blechwangen-Drehgestellen) Quelle (Fig. 4 - 6): Heusinger von Waldegg, Edmund: Atlas zu dem Handbuch für specielle Eisenbahn-Technik.
Zweiter Band. Der Eisenbahnwagenbau. XLVII Tafeln. Leipzig 1870 (Tafel XLII) [1];
Fig. B: Skizze nach Fig. 6 (Querschitt im Bereich des Ausgleichshebels), Bearb.: G-D/Jahn)


"Zum Transport langer Kessel und Brückenträger, sowie sonstiger schwerer Gegenstände haben viele Bahnen auch achträdrige Wagen. Die Construction derselben ist bei den neuen Belgischen, Rheinischen, Köln-Mindener und Bergisch-Märkischen Bahnen ziemlich gleich. Auf Tafel XLII zeigt Fig. 4, 5 und 6 Längenansicht, Grundriss und Querschnitt von dem Rheinischen Wagen zur Hälfte.
Der Wagen besteht aus zwei vierrädrigen Untergestellen, die durch eine Platform mit zwei Drehzapfen unter sich verbunden sind. Der Wagen ist so construirt, dass jedes der vierrädrigen Untergestelle sich rechtwinklig zur Achse der Platform stellen kann, wodurch es möglich ist, mit Hülfe von ganz kleinen Drehscheiben auch auf beliebige, nicht durch Weichen verbundene Gleise oder rechtwinklig zu den Hauptgleisen abzugehen. Bei der Fahrt in den Zügen beschränken Ketten die horizontale Drehung der Gestelle. Damit die Achsen eines Gestelles stets gleichmässig belastet werden, sind nicht nur die Federn an einer Seite unter sich durch Balancier verbunden, sondern es ruht auch die Platform außer auf dem Drehzapfen mitten über den Federbalanciers auf je einer Rolle. ... Die Construction des Wagens ... hat sich seit mehreren Jahren bewährt."
(Sammann und Theobaldi in [2] Heusinger 1870, Textband, XIV. Capitel, "Transportwagen für Langholz, Kessel sowie aussergewöhnlich grosse und schwere Stücke, Hülfs- und Werkswagen, S. 506f)


Geschmiedetes Drehgestell in Leiterform, Achsstand 1413 mm

Leiterartiger, eisener Rahmen bestehend aus den Seitenwangen, Stabeisen an den Stirnseiten und geschmiedetem Querjoch. Seitenwange mit Querstütze und Achsgabeln aus einem Blech geschmiedet. Gekröpfter, jochartiger Querträger, über Ausgleichshebelböcke, Verstärkungsbleche und den Querstützen mit der Seitenwangen verschraubt, an den Enden als Welle für die seitlichen Stützrollen ausgebildet. Flache Drehpfanne. Stirnseitenpartien der Seitenwangen an den Enden u-förmig zu den äußeren Federböcken gebogen. Mittlerer Federbock als Lager für Ausgleichshebel ("Balancier"). Verbindungsstange zur Abstützung der inneren Achsgabelbleche. Achsstand 1413 mm (= 4' 6'' rheinländische Fuß). Laufkreis-Durchmesser 994 mm (= 3' 2'' rhld. Fuß). Sechslagige Blatttragfedern mit Laschen an den Federböcken und am Ausgleichshebel aufgehängt. Ohne Bremse.


Datenblatt
Blechwangen-Drehgestell - Rheinische Eisenbahn, 2-achsig, um 1860


Verwendung:

Laut VdEV-Statistiken [3] verfügte die Rheinische Eisenbahn bis 1859 über drei offene achträdrige Güterwagen. Im Jahr 1860 wurden drei weitere beschafft, bis 1865 war der Bestand an achrträdrigen offenen Güterwagen bei der Rheinischen Eisenbahn auf 25 Exemplare angewachsen. Leider ist das Baujahr des hier vorgestellten Wagens nicht bekannt.

Quellen:
Driesch, Peter (+): Persönliche Mitteilungen
[1] Heusinger von Waldegg, Edmund: Atlas zu dem Handbuch für specielle Eisenbahn-Technik.Zweiter Band. Der Eisenbahnwagenbau. XLVII Tafeln. Leipzig 1870 (Tafel XLII). ; online: BSB OPAC (https://opacplus.bsb-muenchen.de/metaopac/start.do)
[2] Heusinger von Waldegg, Edmund: Handbuch für specielle Eisenbahn-Technik. Zweiter Band. Der Eisenbahnwagenbau in seinem ganzen Umfange. Leipzig 1870; online: BSB OPAC (https://opacplus.bsb-muenchen.de/metaopac/start.do)
[3] Verein deutscher Eisenbahn-Verwaltungen (VdEV): Deutsche Eisenbahn-Statistik, 8. (1857) und 23. (1872) 16. (1865) Jahrgang *

*) auch online verfügbar: BSB München, (https://opacplus.bsb-muenchen.de/metaopac) 



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